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Von Maria den Umgang mit Knoten lernen

Wer die Kirche St. Peter am Perlach in Augsburg betritt, findet im rechten Seitenschiff vor einer ungewöhnlichen Mariendarstellung oft viele Beterinnen und Beter verweilen
Das Bild trägt den Titel „Maria Knotenlöserin“
Erwarten die Menschen von Maria die Lösung ihrer Lebensprobleme?

Zumindest auf tatkräftigen Beistand dürfen sie begründet hoffen; darauf verweisen die beiden kleinen Gestalten unter den Füßen Marias.
Es handelt sich um den Engel Rafael und den jungen Tobias. Tobias wird vom Engel – Engel meinen letztlich immer Gott selbst – aus einer dunklen Lebenslandschaft heraus dem Licht entgegengeführt.
Das ist die Grundlage unseres Glaubens:
Gott ist es, der begleitet und führt, der Verwundungen heilen und Verwicklungen unseres Lebens auflösen kann.
Das ist auch der Grund, auf dem Maria steht: weil sie selbst aus diesem Glauben lebte, kann sie für andere Vorbild im Glauben sein.
Wer so glaubt, dem kann das Böse nichts mehr anhaben (man beachte, wie die verknotete Schlange zu Füßen Marias mit den Verknotungen des Bandes korrespondiert!). Vielmehr wird er oder sie fähig, sich den eigenen Lebensknoten zu stellen, die unlösbaren Gott anzuvertrauen und sich bereitwillig und geduldig der Lebensknoten anderer anzunehmen – wie Maria.
Dem vertrauensvoll Betenden gilt dann auch der Zuspruch, den Maria erhielt:
„Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ.“ (Lk 1,45)

Text: Regina Wühr, Bischöfliches Seelsorgeamt, Außenstelle Augsburg, Fachbereich Spiritualität und KAB-Diözesanverband Augsburg
Quelle: www.bistum-augsburg.de